Prävention und Kinderschutz

Unter Prävention verstehen wir eine vorbeugende und unterstützende Arbeit, sowohl mit den Kindern als auch den Familien, um Übergriffe zu vermeiden.

Die Kinder sollen in ihrer Persönlichkeitsentwicklung unterstützt und gestärkt werden. Auch sollen Fragen altersentsprechen ehrlich und offen beantwortet werden. Zur Beantwortung bestimmter Themen können Hilfsmittel und Gegenstände, wie Bücher oder das Erzähltheater „Kamishibai“ genutzt werden.

Beispiele für mögliche Bücher:

  • „Mein Körper gehört mir“, „Das große und das kleine Nein“, „Und jetzt auch noch Max“, „Das bist du
  • So funktioniert Dein Körper“ oder „Küssen nicht erlaubt“

Den Kindern soll im Alltag vermittelt werden, über alle Themen sprechen zu können. Es sollen keine Themen tabuisiert werden.

Die Meinung von jedem ist wichtig und wird angehört sowie wahrgenommen. Jedes Thema, Gespräch, Berichte von Erlebnissen eines Kindes sollen wahrgenommen werden. Aufgabe unsererseits ist es, das Gespräch zu begleiten und das Kind beim wiedergeben und ggfs. verarbeiten des Erzählten zu unterstützen. Hierbei werden Ängste und Schwierigkeiten sensibel behandelt. Es werden nur die Themen thematisiert, welche eigenständig durch die Kinder angesprochen werden. Alle Mitarbeitenden der Einrichtung gehen mit Sorgen und Nöten jedes einzelnen Kindes verantwortungs- und respektvoll um, bei Bedarf wird eine weitere Fachkraft hinzugezogen.

Um Übergriffe unter den Kindern vorzubeugen, sind klare Regeln und Absprachen notwendig. So wurden im Rahmen der Erarbeitung von diesem Konzept auch klare und verständliche Regeln im Umgang mit Doktorspielen / Körpererkundungsspielen mit den Kindern erarbeitet und besprochen. Als Einrichtung sind wir der Auffassung, dass klare Absprachen die Möglichkeit einer Grenzverletzung minimieren.

Die Kinder werden im Alltag dabei unterstützt, ihre eigenen Grenzen zu erkennen und die Grenzen anderer zu akzeptieren und zu wahren. Je nach Entwicklungsstand und Alter kann dies verbal oder auch nonverbal signalisiert werden.

Neben den Kindern, benennen auch die Mitarbeitenden ihre eigenen Grenzen. Im gemeinschaftlichen Alltag werden somit die Grenzen aller Beteiligten respektiert und geachtet. Auch hier möchten wir als gutes Beispiel vorangehen, damit dies den Kindern von Grund auf vermittelt wird.

Sämtliche Situationen benötigen eine offene und ehrliche Kommunikation, so werden Kinder gefragt, ob sie auf den Schoß genommen werden möchten und nicht einfach auf den Schoß genommen.

Jedes Konzept muss gelebt werden, so auch das Sexualpädagogische Konzept. Zum Leben gehört auch die ständige Überprüfung und Überarbeitung eines Konzeptes. Innerhalb der Dienstbesprechungen wird dem gesamten Team die Reflexion ihrer Arbeit mit dem Konzept, aber auch die Reflexion des Konzeptes an sich, ermöglicht.

Zur Prävention und dem Kinderschutz gehört genauso wie die regelmäßige Reflexion im Team auch der Umgang mit neuen Mitarbeitenden im Team. Da wir das Sexualpädagogische Konzept als sehr wichtig ansehen, wird bereits im Bewerbungsgespräch auf dieses hingewiesen. Alle neuen Mitarbeiter*innen bekommen in ihrer Einarbeitungszeit das Konzept vorgelegt und lesen dieses. Mögliche Rückfragen werden direkt besprochen und ggfs. geklärt.

Sollte es wiedererwartend doch zu einem schwerwiegenden Vorfall innerhalb der Einrichtung kommen, so haben wir in Rahmen der Trägerschaft einen Interventionsplan erstellt. Dieser regelt klar den Ablauf nach einem Vorfall und was zu tun ist. So muss die Einrichtung den Vorfall unverzüglich an den Superintendenten des Kirchenkreises melden und dieser entscheidet dann über alle weiteren Schritte. So ist gewährleistet, dass in einem Moment des Übergriffes weder persönliche Aspekte eine Rolle spielen noch irgendwelche Beziehungsangelegenheiten miteinbezogen werden. Hier ist es klar von Vorteil, dass der Superintendent von außen auf den Vorfall schaut und ohne jegliche Verbindung zu einer Person sachlich und nicht emotional reagieren kann.

Der Interventionsplan (12.1 T  Interventionsplan Kirchenkreis Bramsche- bei Verdacht jeglicher Form von Gewalt) kann jederzeit in der Einrichtung eingesehen werden.